Unser Thema Streuobstwiesen im Donau-Blau-Gau: Der Hermannsgarten in Ulm
Sonntag, 5. Mai |
Im Rahmen der Themenserie ‚Streuobstwiesen‘ des Donau-Blau-Gaus stand in diesem Frühjahr der Besuch des Hermannsgartens auf dem Programm. Um diesen kennenzulernen, kamen an einem wettermäßig eher durchwachsenen Sonntagnachmittag gut 30 Teilnehmende nach Ulm-Söflingen am Kuhberg.
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Der Hermannsgarten (https://hermannsgarten.jimdofree.com/) versteht sich als eine Obstwiese für alle und ist dazu auch immer geöffnet. Er entstand aus einer Obstwiese, auf der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die Ulmer Stadtgärtner in der Pflege von Obstbäumen geschult wurden. Die Ernte dieser Bäume kam dann städtischen Einrichtungen wie Krankenhäuser und Kindergärten zugute. Seit den 90er Jahren übernahm der BUND Ulm den Garten und pflegt ihn. Im Bestand gibt es hauptsächlich Apfelbäume; es gibt aber auch Birnen, Pflaumen, Kirschen, Reineclauden und Kirschen; insgesamt ca. 200 Bäume auf rund 1,3 ha.
Anke Zeppenfeld vom BUND übernahm die Führung und erklärte uns den Garten mit seinen Bäumen und ökologischen Nischen. So finden sich hier ein Teich, Steinriegel, eine Kräuterspirale, ein Wildbienenhaus und ein Sandarium (auch wichtig für manche Wildbienen).
Aber es gab auch praktische Hinweise zu einem sehr beliebten Thema, dem Baumschnitt (der BUND bietet im Hermannsgarten auch Schnittkurse an). Und unsere Teilnehmer stellten engagierte Fragen zum ‚Öschbergschnitt‘ und lauschten den Erklärungen zum ‚Horizontalen Kronenformatierschnitt‘ (oder so ähnlich).
Der Hermannsgarten wird auch für naturpädagogische Veranstaltungen lebhaft genutzt, was sehr gut angenommen wird.
Und von uns kamen viele Fragen. Z.B. zur Obsternte, die ebenfalls für alle offen ist. Der BUND möchte lediglich eine Spende von 0,50 €/kg geernteten Obstes. Nachdenklich stimmt, dass das wohl nicht so recht klappt. Einige eher weniger sozial eingestellte Mitmenschen kommen wohl zur Erntezeit mit dem Auto (!) abends in den Garten gefahren und nehmen mit mehreren Kisten alles mit, was sie irgendwie erreichen können. Egal, ob reif oder nicht, oder ob auch Äste abgerissen werden. Und von den gewünschten Spenden kommt auch nichts rüber. Oder zum Thema Wiese mähen: Dazu gibt es eine Schafherde, die erst vor kurzem da war (Spuren waren noch deutlich sichtbar). An diesem Sonntag waren sie vor dem Garten auf der großen Wiese.
Vielen Dank Anke Zeppenfeld für die tolle und informative Führung! Im Anschluss an diese trafen sich dann noch knapp 20 Teilnehmende im Söflinger Wirtshaus, um den Nachmittag bei angeregten Gesprächen ausklingen zu lassen.
Volker Korte; 9. Mai 2024
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Der Hermannsgarten in Ulm (1422 kByte)
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