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Feier zum 125-jährigen Jubiläum

"Kein Gründungsmitglied ist da", scherzte OB Ivo Gönner anlässlich des Jubiläums der Ulmer und Neu-Ulmer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Kein Wunder. Der Verein feierte den 125. Geburtstag.
 
Wer eine Geschichte hat, ist auch mit der Geschichte verwoben. Die Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm des Schwäbischen Albvereins ist so sehr mit den deutschen Schicksalsjahren verwoben, dass sie mehrere ihrer bislang fünf Jubiläen gar nicht feiern konnte. 1914, als der Erste Weltkrieg begann, beging der 1889 gegründete Verein sein 25 jähriges Bestehen. Aber es war nahezu keine Feier, das Vereinsleben kam wegen des Krieges zum Erliegen. 50 Jahre wurde er anno 1939, und wieder brach in Deutschland ein Krieg aus. Das 75jährige ging geregelt über die Bühne. Und das 100jährige Jubiläum fand wieder in einem Schicksalsjahr statt, aber im positiven Sinne: 1989 war der Systemwechsel in der DDR, der Beginn der Wiedervereinigung.

Zum 125jährigen Bestehen lud der Schwäbische Albverein in das Haus der Begegnung, und hoher Besuch würdigte die Geschichte der Wander- und Naturfreunde: Die Oberbürgermeister aus Ulm und aus Neu-Ulm, etliche Stadträte und einige Lokalprominenz. Mit 200 Besuchern rechnete der Verein, 300 kamen. Doch die ehemalige Dreifaltigkeitskirche ist groß und bot allen Platz.

Nachwuchssorgen plagen den Schwäbischen Albverein nicht, was auf den ersten Blick verwundern mag, denn landläufig entspricht das Thema Wandern und Naturliebe doch eher dem Geschmack der älteren Generation. Jean-Claude Wähler, einer der drei Vereinsvorsitzenden, erklärt das Phänomen, warum gerade junge Leute Interesse am Albverein zeigen: Es sei eine Gegenbewegung zum Urbanisierungstrend. "Die Leute zieht es vom Land weg in die Stadt. Sie vermissen das Grün. Deshalb zieht es die Leute zunehmend in die Natur." Von einem weiteren Trend profitiert der Albverein, vom Geocaching. Das ist eine Art elektronische Schnitzeljagd. "Diese jungen Leute erleben dadurch die Natur auf ihre Weise und kommen auf den Geschmack." Dann sind da junge Familien mit Kindern, natürlich auch die älteren Wander- und Naturfreunde.

Der Schwäbische Albverein in Ulm und Neu-Ulm bietet seinen 660 Mitgliedern ein Programm für Wandern, Kultur und Reisen. Dazu kommt die Folklore-Tanzgruppe Saitenspringer, die gemeinsam mit anderen Gruppen im vergangenen Jahr mit einem Bändertanz immerhin Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde gefunden hat. Stolz ist der Schwäbische Albverein auf die Verleihung der Eichendorff-Plakette durch den Ulmer OB Ivo Gönner im Jahr 2005. Das sei einer der Höhepunkte der Vereinsgeschichte gewesen, sagte Volker Korte, ebenfalls Vereinsvorstand. Die Medaille ist die höchste staatliche Auszeichnung für Gebirgs- und Wandervereine. Ein nettes Lob bekam nicht nur die Ulm-/Neu-Ulmer Sektion des Schwäbischen Albvereins, sondern gleich die ganze Stadt aus dem Munde des Mitgliedes des Gesamtvorstandes und Kulturrats in Stuttgart, Manfred Stingel, zu hören: Er bewunderte die Leistungen der Ortsgruppe und schloss mit den Worten: "Für mich ist Ulm ohnehin die heimliche Hauptstadt von Baden-Württemberg." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Quelle: Südwest Presse
http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Keine-Nachwuchssorgen-beim-Schwaebischen-Albverein;art4329,2804520
OB Ivo Gönner

OB Ivo Gönner, Vorstand Werner Reinisch und Vorstand Volker Korte



Gesamtvorstandes und Kulturrats in Stuttgart, Manfred Stingel

Folkloregruppe die Saitenspringer
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